Tour 18: "Blaues Gold am Grünen Band"

Tourbeschreibung

Vom Bahnhof in Ludwigsstadt über den Thüringer Schieferpark Lehesten, das Golddorf Steinbach an der Haide und Lauenstein zum Trekkingplatz FRANKENWALD Thüringer Warte.

Diese Tour ist nicht extra markiert, sondern verläuft überwiegend auf bereits bestehenden markierten Wegen des Frankenwaldvereins.

Wir starten unsere Wanderung am Bahnhof von Ludwigsstadt und entlang des Geopfades Eisenberg in Richtung Deutsches Schiefertafelmuseum. Hierzu folgen wir anfangs der Bahnhofstraße bis zum ersten Abzweig nach links. Hier folgen wir dem Siedlungsweg, von dem wir dann rechts in den Loquitzweg einbiegen und diesem bis zum Schiefermuseum folgen. Nach einem möglichen Besuch des Museums, in dem wir grundsätzliche Informationen zu der besonderen Geologie der Region und dem Gestein Schiefer erhalten, folgen wir der Lauensteiner Straße in Richtung Stadtzentrum und gehen auf der Kronacher Kronacher Straße weiter bis zum linken Abzweig in die Lehestener Straße. Ab hier folgen dem Schieferpfad (Markierung: Hammer und Schlegel auf weißem Grund). Wir gelangen nun nach Ottendorf, das wir auf der Berggasse und der Ottendorfer Straße durchwandern. Am Ortsende geht die Straße in einen Fahrweg über, dem wir zunächst zum Waldrand und dann in den Wald hinein folgen.

Parallel zum Lauf der Loquitz durchwandern wir eine ausgedehnte Waldpartie. Wir überqueren die Landesgrenze zu Thüringen auf dem Loquitzvuadukt - der wahrscheinlich weltweit einzigen Brücke aus Schiefer. Sie gehörte zur Bahnstrecke von Ludwigsstadt nach Lehesten, die 1885 wegen der wirtschaftlichen Bedeutung des Schiefers als erste Lokalbahn der Region eröffnet wurde. Nach dem Krieg fuhren "Transit-Züge" von Probstzella über Ludwigsstadt nach Lehesten, bis die DDR den Bahnverkehr am 12. Juli 1951 einstellte. Nachdem wir eine Straße gekreuzt und danach ein Stück an ihr entlang gelaufen sind, erreichen wir das Technische Denkmal Thüringer Schieferpark Lehesten. Eine Besichtigung des Areals lohnt sich nicht nur wegen des Miniaturdorfes mit gedeckten Häusern und der informativen Ausstellung, sondern auch wegen des tollen Blicks auf den ehemaligen Förderschacht und den gefluteten Abbaubereich, der heute ein idyllischer See ist. Ein eindrucksvolles Zeugnis des Schieferabbaus und der Schieferverarbeitung in der Region.

Am See vorbei laufen wir zwischen den Gebäuden des Seminar- und Tagungszentrums des Staatsbruchs hindurch und folgen einem Weg bis zum Ort Lehesten. Wir folgen zunächst der Straße "An der Hohle", überqueren die Breite Straße und laufen ein Stück auf der Albert-Neumeister-Straße, bevor wir nach rechts in die Untere Marktstraße einbiegen. Diese geht in die Obere Marktstraße über, von der wir nach links in die Kirchgasse abbiegen. Über den Zinkenweg erreichen wir erneut die Obere Marktstraße und folgen ihr ein Stück, dann biegen wir nach links in die Leutenberger Straße ab. Am Lunapark vorbei verlassen wir Lehesten und folgen der Wegmarkierung an Gloppenbach vorbei in Richtung Schmiedebach. Bevor wir den Ort erreichen, sollten wir einen Abstecher zum Schieferabbau Oertelsbruch und der KZ-Gedenkstätte Laura machen.

Wieder auf dem Schieferpfad, durchwandern wir Schmiedebach und umrunden dabei den Oertelsbruch in einem großen Bogen. Kurz nach der Ortschaft biegen wir von der Straße nach links in einen Fahrweg ab. Wir wandern zwischen Feldern und Wiesen hindurch und erreichen mit dem Rehbach wieder ein Waldstück. In diesem umrunden wir die Rehbachhalde, auch sie ein eindrucksvolles Zeugnis des Schieferabbaus und der Schieferverarbeitung in der Region. Aus den Schieferbrüchen und Halden sind im Laufe der Zeit wertvolle Lebensräume entstanden, auf denen sich seltene Tier- und Pflanzenarten ansiedeln konnten.

Wir folgen weiter dem Schieferpfad und kommen wieder nah an die bayerisch-thüringische Grenze. Immer auf der thüringischen Seite bleibend, folgen wir der Landesgrenze und umrunden großzügig das "Golddorf" Steinbach an der Haide auf fränkischer Seite. Dieses Dorf wurde mehrfach ausgezeichnet und hat neben wunderschönen Schieferfassaden auch einen in der Region einzigartigen Pflanzgarten zu bieten. Mitten im Dorf liegt dieser Gemeinschaftsgarten, der von den Steinbacher Familien bewirtschaftet wird. Auf den einzelnen Parzellen pflanzen die Familien nicht nur Blumen, sondern bauen auch Gemüse an. Ein Abstecher ins Golddorf wäre lohnenswert, ist aber für unsere Wanderung zu weit.

Wir bleiben weiterhin auf der thüringischen Seite und folgen dem Schieferpfad, bis von rechts der Talbach in den Steinbach mündet. Hier verlassen wir den Schieferpfad und wandern geradeaus bis zur geschichtsträchtigen Villa Falkenstein unterhalb der B 85, an der der Steinbach im tief eingeschnittenen Tal in die Loquitz mündet. Eine  Brauerei, ein Eisenhammer und ein Lokal mit Biergarten befanden sich früher hier. Zu Zeiten der deutsch-deutschen Teilung verlief die Staatsgrenze zwischen DDR und BRD direkt durch die Küche des beliebten Ausflugszieles. Die Teilung Deutschlands läutete auch den wirtschaftlichen Niedergang des Ausflugsziel ein, die Brauerei wurde abgerissen. Heute trägt der Ort den Namen Villa Falkenstein, es finden regelmäßig Kulturveranstaltungen dort statt.

An der Villa Falkenstein biegen wir links ab und folgen der Straße in Richtung Fischbachsmühle. Ein Abstecher in die Fischbachsmühle mit der gläsernen Manufaktur der Confiserie Burg Lauenstein und der längsten Pralinentheke Oberfrankens bietet sich für eine Pause an!

Zurück an der Auffahrt auf die B 85 folgen wir ab jetzt dem FrankenwaldSteigla Fischbachmühlen-Weg. Wir gehen ein kurzes Stück an der B 85 nach links und überqueren diese dann - Vorsicht! Zuerst auf einem etwas steileren, sehr schönen, anspruchsvollen aber romantischen Steig wandern wir aufwärts durch den Fichtenwald, immer am Hang entlang und zum Teil über felsige Abschnitte. Kurz bevor wir die Zufahrtsstraße zur Burg Lauenstein erreichen, biegen wir mit dem FrankenwaldSteigla Wetzsteinmacher-Weg nach rechts ab. Hier lohnt sich ein Abstecher hinauf zur romantischen Schieferburg Lauenstein, auf der die Gräfin Orlamünde als "Weiße Frau" ihr Unwesen treiben soll!

Mit dem FrankenwaldSteigla Wetzsteinmacher-Weg folgen wir dem Steig entlang des Baches in Richtung Springelhof, bis wir auf der Höhe des Springelhofs auf einen Forstweg treffen, dem wir nach links folgen. An der Teerstraße angekommen, laufen wir nach rechts den Berg hinauf. Nach 300 m treffen wir wieder auf den Märchenpfad und folgen diesem links in Richtung Wald. Am Waldrand biegen wir nach links ab und genießen rückwärtsgewandt den Ausblick auf die Mantelburg. Wieder auf einem Forstweg, dem wir links folgen, lohnt sich ein Abstecher zum ehemaligen Wetzsteinmacherbruch

Wir gehen mit der Ringstraße nach rechts und verabschieden uns bald vom Blick auf die Burg, dem Wäldermeer im Hintergrund und auch vom Märchenpfad und biegen in den Ratzenbergweg nach rechts ein. Zunächst laufen wir fast eben zur bayerisch-thüringischen Grenze, biegen dann links auf den Geierhorstweg ab, gehen mit diesem zügig bergan und freuen uns über den weiten, fantastischen Blick ins Thüringische. Am Scheitelpunkt biegen wir links ab und erreichen bald den 26,5 m hohen Aussichtsturm Thüringer Warte auf dem 678 m hohen Ratzenberg. Von oben bietet sich ein herrlicher Blick über den Frankenwald, die Rennsteigregion und den Thüringer Wald.

Ganz in der Nähe des Turms befindet sich schließlich unser Ziel, der Trekkingplatz FRANKENWALD Thüringer Warte.