Das Naturwaldreseservat Eichhall

Der Eichhall ist eine rund 67 Hektar große Waldabteilung westlich des Geiersbergs, der mit 586 m die höchste Erhebung des Spessarts bildet. Mit rund 1.100 mm Jahresniederschlag werden hier auch die höchsten Werte des Spessarts gemessen. Aufgrund dieses hohen Niederschlags hat die Buche im Spessart optimale Wachstumsbedingungen – bessere als die Eiche. In alten Eichenbeständen wie im Eichhall überwächst die Buche die Eiche und nimmt ihr das Licht zum Leben. Da in einem Naturwaldreservat bewusst auf jegliche Maßnahmen verzichtet wird, um die natürliche Dynamik beobachten zu können, sterben immer wieder Eichen ab. Diese Entwicklung wird solange weitergehen, bis ein nahezu reiner Buchenwald entstanden ist.

Der Wald im Eichhall blickt auf eine lange Geschichte zurück: Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde er vermutlich in Folge von Brandrodung und Waldfeldbau durch Flüchtlinge des 30-jährigen Krieges begründet. Ursprünglich war er ein reiner Eichenwald, in den man erst ab dem 19. Jahrhundert die Buche nachträglich einbrachte.

Die Spessart-Eichen im Eichhall sind wahre Baumgiganten. Sie sind meterdick, bis zu 40 Meter hoch und fast 400 Jahre alt. Unter den Buchen zählen die dort wachsenden, bis zu 200 Jahren alten Buchen ebenfalls zu den „Methusalemen“. Über lange Zeit wurden Bäume geerntet und zu Bau- und Furnierholz verarbeitet. Seit 2002 wird der Wald nicht mehr genutzt, sodass die Baumgiganten ungehindert weiter wachsen können. Mit der Zustimmung zur Ausweisung als Naturwaldreservat unterstreichen die Bayerischen Staatsforsten, wie wichtig der Erhalt naturnaher alter Wälder ist.

Der Eichhall steht bereits seit mehreren Jahren im Dienst der Forschung.